Klappentext:
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr. (Quelle)
Meine Meinung:
Gerade habe ich das Buch zugeklappt und bin immer noch überwältigt von den Emotionen, den Gedankenanregungen und der Geschichte, die durch dieses Buch transportiert werden.
Als Leser steigt man an der Stelle in die Handlung ein, als die Autorin auf dem Weg zu einer Party in einer Limousine sitzend ihre Mutter auf der Straße erblickt, wie diese im Müll wühlt. Die Geschichte wird ab dann chronologisch ausgehend von der frühesten Kindheit von Jeannette erzählt.
Zuerst habe ich das Buch als amüsierend und unterhaltend empfunden. Aber schnell weicht dieses Gefühl dem wirklichen Erschrecken und der Fassungslosigkeit über das, was Jeannette mit ihrer Familie durchmachen muss. Und trotz der Verzweiflung und der Wut, die Jeannette über das Verhalten ihrer Eltern empfindet, kann sie trotzdem auch die tief sitzende Liebe vermitteln, die nie ganz verschwunden ist.
Die Beschreibung der Kindheit nimmt den Hauptanteil der Geschichte ein und ist für mein Dafürhalten etwas zu lang geraten. Doch denke ich mir an der gleichen Stelle: Genau so ist es der Autorin nun mal ergangen und alles, was sie für erzählenswert hält, ist es auch!
Zum Ende hin nimmt die Handlung nochmal wieder Fahrt auf. Genau wie das Leben von Jeannette geht auch endlich die Handlung in eine andere Richtung. Ich als Leser war beinahe genauso erleichtert, nicht den immer wiederkehrenden Hunger, die Armut und die Fassungslosigkeit erleben zu müssen, sondern gemeinsam mit der Hauptfigur einen Schritt in die richtige Richtung machen zu können.
Obwohl ich das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen konnte und es schon nicht ganz einfach zu lesen war, würde ich es jedem empfehlen, der einen Sinn für Lebensgeschichten anderer Menschen hat. Außerdem steckt eine Menge Weisheit in der Geschichte.