Reiheninfo:
- „Die Verratenen“
- „Die Verschworenen“
- „Die Vernichteten“
Klappentext:
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
Meine Meinung:
Ich war ja ein wenig skeptisch, als ich hörte, dass Ursula Poznanski mit ihrem neuen Buch gleich zwei Trends der Jugendbuchszene folgen würde: Zum einen ist „Die Verratenen“ der erste Band einer Trilogie, zum anderen handelt es sich bei dieser Reihe um eine Dystopie.
Ich hatte ein wenig Angst, dass das Buch nicht mehr so grandios wie z.B. „Erebos“ sein würde. Ehrlich gesagt hätte ich es besser wissen müssen: Natürlich war auch dieses Buch wirklich richtig gut.
Zwar birgt der Dystopie-Anteil jetzt nichts bahnbrechend Neues, aber die Gewinnerin des DJLP 2011 hat es durch ihren spannenden Schreibstil, eine gut konstruierte Story und vor allem durch ihre genial konzipierten Charaktere geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zu ziehen.
Hauptperson der Geschichte ist Ria, eine der Elitstudenten innerhalb des Systems. Rias Schwerpunkt ist die Rhetorik und Überzeugungsarbeit. Eine Heldin mit einer solch ungewöhnlichen Eigenschaft kannte ich bisher noch nicht, doch gefiel sie mir außerordentlich gut. Ria hat einen scharfen Verstand und weiß diesen einzusetzen. Nebenher ist sie nicht nur selber im Bereich der Überzeugungsarbeit ein Genie, sondern weiß auch die Körpersprache anderer zu lesen. Alles deutet darauf hin, dass sie später als Beraterin einer hohen Persönlichkeit tätig werden könnte. Doch dann belauscht Ria ein Gespräch, in dem nicht nur sie, sondern noch fünf andere Jugendliche des Verrates bezichtigt werden…
Ein Vorfall zwingt die sechs ganz unterschiedlichen Charaktere zur gemeinsamen Flucht, auf die der Leser sie begleitet. Schnell wurde nicht nur mir, sondern auch Ria klar, dass es einen Verräter geben muss. Möglicherweise weilt dieser sogar unter den sechs Fliehenden. Sehr geschickt streut die Autorin hier und da ein paar Zweifel, so dass ich mir beim Lesen nie sicher war, wem ich trauen konnte und wem nicht.
Ich liebe die Bücher von Ursula Poznanski. Sie schafft es einfach immer wieder aufs Neue mich zu fesseln und an den Seiten kleben zu lassen. Mit „Die Verratenen“ – dem ersten Teil einer Dystopie-Reihe – ist ihr ein weiterer Geniestreich gelungen. Zwar ist das dystopische Setting jetzt nicht gänzlich unbekannt und neu, aber die Geschichte ist wirklich spannend und die Charaktere interessant und vielfältig.