Klappentext:
Der Elf Lass lebt in einer vom Krieg zerrütteten Welt: Die mächtigen Elfenhäuser sind über einen alten Konflikt, dessen Ursprung kaum jemand mehr kennt, in scheinbar unüberwindbare Feindschaft geraten. In seinem Bemühen, zwischen den Häusern Frieden zu schaffen, wird Lass zur Hassfigur beider Seiten und muss fliehen. Doch nicht nur die Elfenkrieger sind ihm fortan auf den Fersen, auch Orks, Zwerge und Dämonen verfolgen ihre eigenen Ziele, um dem geschwächten Elfenreich den entscheidenden Schlag zu versetzen …
Meine Meinung:
Bücher von Alexey Pehov sind immer ein ganz besonderes Lesevergnügen, denn er schafft es jedes Mal auf’s Neue, Geschichten und Welten zu schaffen, die mir so noch nicht bekannt waren.
In diesem Fall lernen wir Lass, einen Elfen, und ein Welt kennen, die von Luftschiffen, bzw. Kampflugzeugen (Aeroplanen) geprägt ist. Lass ist ein naher Verwandter der derzeitigen, sehr srukpellosen Elfenherrscherin. Nachdem er sie aber zuletzt nicht mehr unterstützt hat, muss er mit einem Aeroplan, das wie alle Aeroplane von Dämonen betrieben wird, fliehen. Der Klappentext suggeriert an dieser Stelle, dass Lass für das Elfenreich und dessen Bestehen kämpft. Tatsächlich aber befindet er sich eigentlich nur dauerhaft auf der Flucht vor seinen elfischen Verfolgern und versucht auf entfernten Inseln unerkannt zu überleben und Geld zu verdienen. Warum er allerdings plötzlich so penetrant von Margudiern, echsenhaften Wesen, verfolgt wird, weiß er auch nicht so genau.
So sehr mich dieses Buch begeistert hat, so sehr hat es mich auch verwirrt. Das liegt zum einen daran, dass der Inhalt dem Klappentext nicht wirklich entspricht und auch nicht immer einen roten Faden aufweist. Zum anderen ist mir nicht klar ist, ob dieses Buch ein Einzelband ist oder nicht. Laut dem Piper Verlag ist „Dunkeljäger“ bisher als Einzelband geplant, liest sich aber eher so wie der Auftakt zu einer neuen Reihe. Zwar ist ein Teil der Geschichte am Ende des Buches abgeschlossen, allerdings bleiben auch noch ganz viele Dinge offen, ungeklärt und unerzählt. Ich würde mich sehr freuen, demnächst mehr von Lass zu lesen.
Und obwohl ich während des Lesens aus den oben genannten Gründen oft etwas irritiert war und obwohl Pehov mit neuen Wesen und Rassen nur so um sich wirft, habe ich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Lass ist eine absolut sympathische Hauptfigur und seine Abenteuer, die vielfach in der Luft ausgetragen wurden, habe ich einfach sehr gerne gelesen. Wie in all seinen Bücher überzeugt mich der Autor vor allem durch seine Charaktere. Besonders angetan war ich von Ogg, einem Ork, der nach einiger Zeit mehr oder weniger gezwungener Maßen an Lass‘ Seite kämpft. Ja, das soll man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein Elf und ein Ork, die gemeinsam kämpfen – und das auf einem Aeroplan! Ich sag ja: Die Geschichten, die Pehov schreibt, sind so noch nie da gewesen.
„Dunkeljäger“, das neueste Werk von Alexey Pehov, hat durchaus seine kleinen Schwachstellen und konnte mich dennoch beinahe restlos überzeugen. Der nicht immer vorhandene rote Faden und die Ungewissheit, ob es sich um einen Einzelband oder einen Reihenauftakt handelt, werden ausgeglichen durch spannende Abenteuer, tolle Charaktere und dem Gefühl eine Geschichte zu lesen, die es so definitiv noch nicht gibt.