[Bücher] „Freak City“ von Kathrin Schrocke

9783551310934_0Inhalt:

Mika ist fünfzehn und seit zwei Wochen, drei Tagen und fünf Stunden wieder Single. Doch hängt er immer noch sehr an seiner ersten großen Liebe Sandra. Als er Lea kennenlernt, sieht er in ihr zunächst nur die Möglichkeit Sandra eifersüchtig und sich selbst interessant zu machen. Doch schon bald wird ihm klar, dass Lea und ihre eigene stille Welt ihn faszinieren. Denn Lea ist seit ihrer Geburt gehörlos und kommuniziert in Gebärdensprache.
Mika beginnt ihre Sprache zu lernen und stößt doch immer wieder an seine Grenzen, denn die Welt der Gehörlosen unterscheidet sich mehr als er denkt, von der Welt der Hörenden.

Meine Meinung:

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil es aktuell für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist. Erst nach einer Weile habe ich dann festgestellt, dass eine der Hauptpersonen gehörlos und genau das Thema des Buches ist. Sofort war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss, denn ich habe selber Hörgeschädigtenpädagogik studiert und einige Gebärdensprachkurse besucht.

Und so habe ich das Buch selbstverständlich nicht nur unter einem neutral interessierten Blick gelesen, sondern fand es vor allem spannend, wie realistisch die Autorin die Welt der Gehörlosen, ihre Schwierigkeiten im Umgang mit hörenden Mitmenschen und die Gebärdensprache geschildert hat.

Ich kann, nachdem ich das Buch heute in einem Rutsch durchgelesen habe, ganz klar sagen: Es lohnt sich die Geschichte von Mika und Lea zu lesen. Sowohl die Handlung an sich, als auch die vermittelten Informationen zum Thema Hörschädigung haben mich voll und ganz überzeugt. An dieser Stelle muss betont werden, dass das Buch keineswegs vordergründig auf Wissensvermittlung aus ist, sondern wirklich die Story im Vordergrund steht. Mit Mika und Lea gibt es zwei faszinierende Hauptpersonen, die man schnell ins Herz schließt. Und Sandra, als Mikas sehr von sich selbst überzeugte Exfreundin, bietet einen interessanten Gegenpart.

Die verschiedenen Nebenfiguren des Buches dienen vor allem dazu, den Unterschied zwischen Hörenden und Gehörlosen, zwischen ignoranten und interessierten, zwischen lautsprachlich und gebärdensprachlich orientierten Menschen deutlich zu machen.

Wer also Interesse daran hat, in die stille Welt von Gehörlosen einzutauchen, wer durch Mika hindurch ein klein wenig die Faszination von Gebärdensprache kennenlernen will oder wer einfach nur ein schönes Jugendbuch lesen möchte, das zufällig ein gehörloses Mädchen als Hauptperson hat, der sollte zu „Freak City“ greifen.

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