[Bücher] „Wörter auf Papier“ von Vince Vawter

9783551560018Inhalt:

„Mam ist mein allerbester Freund auf der Welt, außer wenn es ums Baseballspielen geht, dann ist es Rat. Sein richtiger Name ist Art.“ (S. 10)

Es sind Sommerferien und Victor hat seinem besten Freund Rat versprochen, vier Wochen lang für ihn die Zeitungen auszutragen. Rat heißt eigentlich Art, aber das auszusprechen, ist für Victor zu schwer. Denn Victor hat ein großes Problem: Er stottert.

Freitags muss Victor auf seiner Zeitungsroute immer das Geld der Abonnenten kassieren. Für ihn eine furchtbare Vorstellung, denn dann muss er mit vollkommen Fremden sprechen. Die vier Wochen, die vor Victor liegen, stellen ihn also vor ganz neue Herausforderungen. Und vielleicht gerade deswegen werden sie sein Leben verändern.

Meine Meinung:

Herzerwärmend! Ja, so ist dieses Buch. Und dass trotz (oder gerade wegen?) des ernsten Themas und der vielen weniger schöner Dinge, die in diesem Buch passieren.

Woran das liegt? Ich glaube, dieses Buch ist so herzerwärmend, weil es so tolle Charaktere hat wie zum Beispiel Victors Vater, der sich nach einem langen Arbeitstag trotzdem immer die Zeit nimmt, um mit seinem Sohn ein paar Bälle zu werfen, oder Mam, die farbige Hausangestellte von Victors Familie, die für ihn viel mehr ist als das. Aber vor allem hat Mr. Spiro mein Herz berührt. Er ist so herrlich liebenswert und schrullig zugleich, so verständnisvoll und weise.

„Ich wusste, die Leute meinten es nicht böse. […] Aber noch nie hatte irgendein Erwachsener außer Mam und meine Sprachlehrerin mit mir über mein Stottern geredet. Es war, als würde ich mit einem dressierten Affen auf dem Kopf einen Raum betreten und alle täten so, als wäre der Affe nicht da. Mr Spiro kannte ich kaum und doch saßen wir auf seiner Veranda und unterhielten uns über mein Stottern.“ (S. 83)

Diese wundervolle Geschichte wird genau dann noch ein kleines Stückchen wundervoller, wenn man weiß, dass sie zu einem Großteil autobiografisch ist. Vince Vawter selbst ist bis zum heutigen Tag Stotterer. In einem Nachwort schreibt er:

„’Wörter auf Papier‘ ist meine Geschichte, sicher mehr Autobiografie als Fiktion. Während der Protagonist also mit einem schier übermächtigem Sprachproblem kämpft, lernt er auch, dass es im Leben noch viel mehr als Stottern gibt.“ (S. 286)

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass „Wörter auf Papier“ ein wirklich tolles Buch ist, das ich uneingeschränkt empfehlen kann: Verbringt gemeinsam mit Victor vier heiße, aufregende und bewegende Wochen, begleitet ihn beim Austragen der Zeitungen und lernt tolle Figuren wie Mam und Mr. Spiro kennen!

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