Reiheninfo:
- „Blutrecht“
- „Hochverrat“
- „Sturmbogen“
Klappentext:
Falcio ist der Anführer der Greatcoats. In der Kunst des Kampfes ebenso geschult wie im Gesetz des Reiches Tristia, ziehen die Greatcoats als reisende Gesetzeshüter durchs Land, um Gerechtigkeit zu bringen und das Wort des Königs zu verbreiten. Sie sind Helden. Oder vielmehr waren sie es, bis sie tatenlos zusahen, wie die dunklen Herzöge von Tristia das Königreich übernahmen und den Kopf des Königs auf einen Pfahl spießten. Nun bewegt sich Tristia am Rande des Untergangs, und die Barbaren an den Grenzen warten nur darauf, ins Land einzufallen. Die Herzöge reigieren mit Willkür und Chaos, und die Greatcoats sind weit verstreut, gebrandmarkt als Verräter, Diebe und Mörder. Ihren legendären Uniformen sind nur noch Fetzen, die an eine ruhmreiche Vergangenheit erinnern. Alles, was ihnen geblieben ist, ist ein letztes Versprechen, dass sie ihrem getöteten König gaben. Das Versprechen, eine letzte Mission zu erfüllen. Doch wenn sie damit Erfolg haben wollen, müssen sie sich wieder vereinen – oder miterleben, wie die Welt um sie herum in Feuer untergeht …
Meine Meinung:
Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch eigentlich gar nicht weiter lesen möchtet; nicht, weil es schlecht ist, sondern weil ihr einfach nicht wollt, dass es endet? So ging es mir mit „Blutrecht“ dem ersten Band der Greatcoats-Reihe.
Die Greatcoats (benannt nach ihren mit langen Mänteln, die sie vor Angriffen schützen) waren vor einigen Jahren noch die Hüter der Gesetze, sie waren der lange Arm des Königs und sollten den Bürgern Gerechtigkeit bringen. Ihr Motto: „Richte gerecht, reite schnell, kämpfe hart“, wobei der Kampf immer die letzte Möglichkeit darstellen soll. Doch als der König von seinen Herzogen ermordet wird, müssen sich die Greatcoats auflösen und verstreuen sich in alle Winde. Nur Falcio, der erste der Greatcoats, und seine beiden besten Freunde Brasti und Kest bleiben zusammen, durchstreifen die Lande und suchen nach dem Vermächtnis des Königs, das es angeblich geben soll…
Und auf dieser Reise begleiten wir Falcio und seine Freunde. Die drei sind gefallene Helden, einstmals geliebt und verehrt werden sie jetzt als „Lumpenmäntel“ beschimpft. Und schnell offenbart sich der besondere Charme des Buches: der Humor! Der Ton zwischen den dreien untereinander ist ziemlich rau und trieft oft vor Ironie und Sarkasmus. So etwas mag ich sehr! Außerdem sind sich Falcio, Brasti und Kest selten einig, so dass sich wunderbare Wortduelle ergeben.
Neben diesen kommen natürlich auch die wirklichen Duelle nicht zu kurz. Hier merkt man sehr deutlich, dass der Autor selber als Kampf-Choreograph gearbeitet hat, denn beim Lesen hat man das Beschriebene sehr bildlich vor Augen, sieht förmlich die Angriffe und Ausweichmanöver.
Während die Greatcoats nur mit ihren Händen und Waffen kämpfen, gibt es in der Welt von Tristia auch Magie, die Falcio nicht ohne Grund verhasst ist: Er hat ihr meist nur wenig entgegenzusetzen und so gibt es für unsere Helden auch gefährliche Gegner, ohne die eine Geschichte doch sehr langweilig wäre.
„Blutrecht: Greatcoats 1“ lebt von seinen heldenhaften Charakteren, seinem Wortwitz und spektakulären Kampfszenen. Wer mal ein etwas anderes Fantasybuch lesen und in eine Geschichte in der Art der drei Musketiere eintauchen möchte, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Ich selber fiebere schon sehr dem Erscheinen des zweiten Bandes entgegen, denn mich haben die Greatcoats auch lange nach dem Lesen nicht wirklich losgelassen.