[Bücher] „Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“ von Cheryl Strayed

Der grosse Trip von Cheryl StrayedKlappentext:

„Die Frau mit dem Loch im Herzen, das war ich.“ Gerade 26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl, alles verloren zu haben. Und so trifft sie die folgenreichste Entscheidung ihres Lebens: die mehr als tausend Meilen des Pacific Crest Trail zu wandern, durch die Wüsten Kaliforniens, über die eisigen Höhen der Sierra Nevada, durch die Wälder Oregons bis zur „Brücke der Götter“ im Bundesstaat Washington – allein, ohne Erfahrungen und mit einem Rucksack auf dem Rücken, den sie „Monster“ nennt. Diese Reise führt Cheryl Strayed bis an ihre Grenzen und darüber hinaus … (Quelle)

Meine Meinung:

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter läuft in Cheryls Leben eigentlich alles schief, was schieflaufen kann: Sie betrügt ihren Mann, den sie eigentlich sehr liebt. Sie beginnt, Drogen zu nehmen. Und die Familie (ihre Geschwister und ihren Stiefvater) kann sie auch nicht zusammenhalten.

Vier Jahre nach dem Tod ihrer Mutter trifft Cheryl eine Entscheidung, die ihr Leben verändern soll: Sie macht sich auf den Weg, um große Teile des Pacific Crest Trail (PCT) zu wandern. Wie hart und schwer diese Wanderung sein wird, war ihr voher nicht klar. Was vermutlich gut ist, denn ob sie diese Wanderung dann trotzdem gemacht hätte, ist unklar.

„Ich blickte nach Süden, wo ich herkam, in das wilde Land, das mich vieles gelehrt und mich demütig gemacht hatte, und erwog meine Möglichkeiten. Mir war klar, dass es nur eine gab. Es gab immer nur eine.
Weitergehen.“ (S. 15)

Ich habe selbst vor einigen Jahrten das Wandern für mich entdeckt und festgestellt, wie sehr man dabei zu sich selbst findet, Dinge verarbeiten und Stress abbauen kann. Umso spannender liest sich das Buch für mich, weil ich die Erfahrungen, die Cheryl Strayed gemacht hat, im Kleinen (meine bisher längste Wanderung war 19 Kilometer lang) nachvollziehen kann.

Cheryl erzählt ihre Geschichte abwechselnd: Mal gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit (die Kindheit, so wie die Zeit nach dem Tod ihrer Mutter), dann wieder berichtet sie von ihrer Wanderung auf dem PCT, von den vielen Hürden, den schönen und bewegenden Momenten und vor allem von den Begegnungen mit anderen Wanderern. Ich habe gebannt jedes Wort aufgesogen, mitgefiebert, mitgelitten und habe jetzt ein kleines bisschen Sehnsucht, nach einer längeren Wanderung – nur ganz so anspruchsvoll muss sie nicht sein.

„Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“ ist im wahrsten Sinne ein bewegendes Buch: Mit jedem Schritt verarbeitet die Autorin ein Stückchen ihrer Vergangenheit. Und mit jedem Satz taucht der Leser in das Leben von Cheryl Strayed ein, teilt ihre Schmerzen, ihren Galgenhumor und ihre Erfahrungen – und wird dabei innerlich auch ein bisschen bewegt.

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