Inhalt:
„Ich glaube, es ist so: Der einzige Grund dafür, dass ich nicht normal bin, ist der, dass mich niemand so sieht.“ (S.8)
Seit seiner Geburt ist August entstellt. So sehr, dass sich die Menschen nach ihm umdrehen, wenn sie ihn sehen. Sie reißen erschrocken ihre Augen auf und reagieren angewidert und abgestoßen.
Nun im Alter von zehn Jahren soll August das erste Mal eine Schule besuchen. Er hat zwar seine Eltern und seine große Schwester an seiner Seite, aber auch die können ihm nicht helfen, wenn sich im Unterricht niemand neben ihn setzen möchte und auf den Fluren alle vor ihm zurückweichen. Was August ganz dringend braucht, ist einfach ein Freund…
Meine Meinung:
Vor etwa einer Stunde habe ich dieses Buch zugeklappt, bin in Gedanken immer noch ganz erfüllt, aber stehe jetzt auch vor dem riesigen Problem, eine Rezension zu schreiben, die diesem grandiosen Buch annähernd gerecht wird.
Ich versuche es mal so zu sagen: Ich wusste eigentlich schon, bevor ich das Buch überhaupt aufgeschlagen hatte, dass ich mich verlieben würde. In dieses Buch. Und in August. Bei manchen Büchern weiß man dies einfach schon vorher. Und dann habe ich angefangen zu lesen und musste schon nach der ersten halben Seite ein Zitat herausschreiben. Und mit jeder weiteren Seite, die ich las, hat sich die Autorin mehr und mehr in mein Herz geschrieben.
Der Großteil der Geschichte wird von August selber erzählt. Ihn zu mögen ist ganz leicht, denn August ist witzig, klug und herrlich selbstironisch. Das mag ich an Charakteren.
Ich war ein bisschen überrascht, dass nach etwa hundert Seiten ein Teil der Geschichte plötzlich von Via erzählt wird; und auch andere (Neben-)Charaktere kommen zu Wort. Da Frau Palacio es aber schafft, auch allen Randfiguren Leben einzuhauchen und sie facettenreich zu gestalten, war es für mich immer schön, auch die Sichtweise der Leute aus Augusts Umfeld zu erfahren. (So hatte ich zum Beispiel mehr als ein Mal das Bedürfnis Augusts Schulleiter Mr. Pomann liebevoll zu drücken, weil er einfach so toll ist.)
Als eine Freundin sah, dass ich „Wunder“ las, schrieb sie mir, ich solle Taschentücher bereit halten. Und ab dem Zeitpunkt wurde das Buch tatsächlich noch mal etwas schöner, trauriger und berührender, so dass ich doch mehr als ein Mal ein paar Tränen zurückhalten musste. Dabei verliert die Geschichte aber nie ihre lustige und leichte Seite, so dass ich beim Lesen auch immer wieder kichern, schmunzeln oder laut lachen musste.
Eigentlich bin ich kein Fan von Wortspielen im Fazit, aber hier kann ich einfach nicht anders: Dieses Buch ist WUNDERbar, WUNDERvoll und WUNDERschön! Ich vergebe natürlich die volle Punktzahl und hoffe, dass „Wunder“ noch ganz viele Leser erfreuen, unterhalten und berühren wird.