Inhalt:
Wie auch der Autor selber zu Beginn seines Buches schreibt, sollte vom Inhalt hier möglichst wenig verraten werden. Es sei nur so viel gesagt: Der neunjährige Bruno, Sohn eines Kommandanten zu Zeiten des zweiten Weltkriegs, muss plötzlich mit seiner Familie aus Berlin wegziehen. In seinem neuen Heim fühlt er sich gar nicht wohl, es ist viel kleiner als das schöne Haus in Berlin, seine Freunde fehlen ihm und außerdem ist dort der merkwürdige Zaun. Hinter dem Zaun befinden sich viele Menschen, die Bruno aus einem kleinen Fenster in seinem Zimmer sehen kann. Die Menschen tragen alle die gleichen Sachen: gestreifte Pyjamas. Doch sein Vater sagt ihm, dass die Leute auf der anderen Seite gar keine richtigen Menschen sind.
Bruno beginnt zu forschen…
Meine Meinung:
Ein Buch über den zweiten Weltkrieg, über die Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden, über Freundschaft und Vorurteile; erzählt aus den naiven Augen eines neunjährigen Jungen. Bruno, die Hauptperson des Buches und auch der hauptsächliche Erzähler vermittelt dem Leser einen sehr kindlichen, aber auch sehr unvoreingenommen Blick auf das Geschehen im zweiten Weltkrieg. Manchmal ist dieser Blick für meinen Geschmack etwas zu naiv und wirkt dadurch unglaubwürdig. Andererseits wurden mir so Perspektiven und Sichtweisen eröffnet, die zwar augenblicklich einleuchtend, aber ansonsten mir vielleicht nicht zugänglich gewesen wären.
Insgesamt ein berührendes Buch, das sich allerdings für die Tragik des Themas etwas zu leicht lesen lässt. Die Frage habe ich mir heute schon mal gestellt: Darf ein Buch zum zweiten Weltkrieg sich einfach so runterlesen lassen, darf es den Leser stellenweise zum Schmunzeln bringen und darf es unterhalten? Genau das wären vielleicht Fragen, die sich gut in der Schule nach der Lektüre des Buches diskutieren ließen. Ich halte dieses Buch insgesamt für eine sehr gute Schullektüre zum Thema des dritten Reiches.
Zur Frage, ob so ein Buch unterhalten oder sogar hin und wieder zum Schmunzeln bringen darf: Sollte es meiner Meinung sogar. Denn es ist kein Sachbuch. Es muss Leser fesseln, um seine Geschichte und seine Botschaft auch vermitteln zu können. Außerdem finde ich es nicht richtig, dass Weltkrieg und Freude sich komplett ausschließen müssen, zumal es in erster Linie um Menschen geht. Menschen zur Zeit des Dritten Reichs, ja, aber immer noch Menschen. Und da sollten Glück, Liebe und Freude ebenso ihren Platz haben wie Angst, Trauer und Verlust.
Zum Buch selbst kann ich nichts sagen, da ich nur die Verfilmung kenne. Die allerdings ist sehr gut, wie ich finde, wenn auch kein Film, den man sich gemütlich mit Freunden bei Popcorn und Bier ansieht, ähnlich wie Schindlers Liste, American History X oder Das Leben ist schön.