Inhalt:
Die farbige Aibileen zieht in ihrer Funktion als Haushaltshilfe mittlerweile das siebzehnte weiße Kind auf. Ihr einziger eigener Sohn ist allerdings vor einiger Zeit gestorben.
Auch Minny ist Hausmädchen und eine hervorragende Köchin. Doch trotzdem will keine Minny anstellen, weil ihre große Klappe von allen gefürchtet wird. Und weil die Tochter ihrer letzten Arbeitgeberin – Hilly – ihren Ruf durch böse Verleumdungen ruiniert hat.
Skeeter, eigentlich Hillys beste Freundin, hat im Gegensatz zu ihren anderen weißen Freundinnen modernere und liberalere Ansichten: Sie will nach ihrem Studium nicht den erstbesten Mann heiraten, ist freundlich zu den Hausangestellten und möchte nur eins: ein Buch schreiben.
Das Schicksal führt diese drei so verschiedenen Frauen zusammen und aus den verschiedenen Geschichten wird schließlich eine: Der Kampf gegen die vorherrschenden Vorurteile und Konventionen in Mississippi, 1962-1963!
Meine Meinung:
„I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.“ (Martin Luther King, 1963)
Diesen Satz aus der berühmten Rede von Martin Luther King hat vermutlich jeder schon ein Mal gehört. Doch wie die Umstände für farbige Menschen insbesondere in den Südstaaten zu dieser Zeit waren, kann man sich schwerlich vorstellen. Genau in diese Zeit und zu dieser Problematik führt Kathyrin Stockett ihre Leser.
Doch liest sich das Buch auf gar keinen Fall wie eine Geschichtsstunde. Insbesondere durch ihre drei liebenswerten Hauptcharaktere ist es der Autorin gelungen mich schon gleich auf den ersten Seiten in ihren Bann zu ziehen. Zwischendurch dachte ich immer wieder, ich hätte nun meine Lieblingsperson gefunden: mal gefiel mir die schnottrige Art von Minny am besten, mal habe ich die Großherzigkeit von Aibileen bewundert. Und dann wieder mochte ich die unsichere, aber doch so mutige Skeeter am liebsten.
Bis mir irgendwann klar wurde: Alle drei Frauen sind einfach toll! Das ganze Buch ist toll!
Die Geschichte wird in der Ich-Form von Aibileen, Minny und Skeeter erzählt. Jede Frau bekommt immer wieder einige Kapitel Zeit, um die Geschehnisse aus ihrer Sicht zu berichten und zu kommentieren. Bei jedem Erzählerwechsel war ich gleichzeitig traurig, die aktuell erzählende Person zu verlassen, aber auch froh wieder ein Stückchen gemeinsam mit dem nächsten Charakter zu erleben.
Insbesondere die Kapitel von Minny sind lustig zu lesen, denn Minnys Charakter drückt sich nicht nur in ihrer grummeligen, aber durchaus liebevollen Art aus, sondern schlägt sich auch in der etwas derberen, nicht allzu hoch gestochenen Sprache wieder. Dieser Wechsel ist der Autorin wunderbar gelungen und wirkt nie aufgesetzt.
Kurzum: Ein tolles, absolut lesenswertes Buch. Definitiv Buch des Monats April (was sollte das noch toppen?) und ein heißer Anwärter auf den Titel „Buch des Jahres 2011“)! Lesen, lesen, lesen!!!!