Peter Manyweathers lebt ein einfaches und eher einsames Leben. Er arbeitet als Reinigungskraft und säubert heruntergekommene und verwahrloste Wohnungen. In einer dieser Wohnung findet er eines Tages inmitten des Drecks und Schmutz eine kleine Blume. Ein Moorveilchen, wie er später durch eine Blumen-Enzyklopädie herausfindet.
In diesem alten, staubigen Buch findet Peter allerdings noch mehr und zwar einen Brief, der sein Leben verändern wird. In diesem Liebesbrief schrieb ein junger Mann an seine Freundin. Er erwähnt in diesem Brief eine Liste von einzigartigen und fantastischen Blumen, die ihn an seine Liebste erinnern. Und so macht sich Peter auf eine Reise, auf der er nicht nur diese sechs besonderen Blumen, sondern noch viel mehr entdecken wird …
„Außerdem hatte er ohnehin andauernd an den Liebesbrief denken müssen, seit er ihn in der Bibliothek entdeckt hatte. Ja, es war die Geschichte einer anderen Person, aber er wollte diese Geschichte selbst erleben. Er hoffte, wenn er mehr über Blumen lernte, würde ihn das der Romantik näher bringen, die in den Worten dieses Briefes enthalten war – eine Romantik, die er sich insgeheim auch für sein eigenes Leben ersehnte.“ (S. 69)
Anfangs habe ich mich mit der Erzählweise des Autors etwas schwer getan. Denn obwohl die Geschichte um den sympathischen Peter Manyweathers die Haupthandlung darstellt, gibt es noch zwei weitere Handlungsstränge, mit denen ich zunächst nicht wirklich viel anfangen konnte. Erst als langsam klar wurde, wie die einzelnen Handlungen und Figuren miteinander in Verbindung stehen, konnte ich mich so ganz auf die Geschichte einlassen.

„Der Blumensammler“ erzählt eine schöne, aber auch traurige Geschichte. Es geht um Sehnsucht und Erinnerungen, um Verbundenheit und die eigene Identität. Insgesamt kann ich das Buch empfehlen und freue mich, Peter auf seiner Reise begleitet, diese besonderen Blumen und ganz viel Liebe entdeckt zu haben.
Oh, das Buch habe ich auch erst vor ein paar Wochen gelesen und fand es eigentlich ziemlich gut. Ich habe nebenbei immer mal googeln müssen, ob es die beschriebenen Blumen und auch die Orte wirklich gibt (ich war mir da immer nicht ganz sicher, ob sich der Autor das nicht alles nur ausgedacht hat), aber dann hat´s ja doch irgendwie alles gestimmt. Ich fand die Geschichte ganz schön, sehr träumerisch und irgendwie melancholisch. Leider auch ein bisschen „unglaubwürdig“, wie verhältnismäßig einfach Peter die Blumen immer gefunden hat in der weiten Welt. Er war immer ohne Schwierigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und wie konnte er sich überhaupt die ganzen Flüge quer über den Globus leisten? Naja, ich glaube, ich habe da zuviel nachgedacht, anstatt einfach nur zu lesen… 😀
Lustig, dann hatten wir ja scheinbar einen sehr ähnlichen Eindruck, aber gleichzeitig an ganz unterschiedlichen Stellen kleine „Schwierigkeiten“ mit dem Buch. Ich hatte es so verstanden, dass Hens Berg viele der Reisen finanziert und eben Flugtickets geschenkt hat. Ansonsten hab ich mir gedacht, dass Peter eben ansonsten keine Hobbys und sicher ein paar kleien Rücklagen hatte.
Aber insgesamt ein wirklich schönes Buch!
Ja, ich glaube, als die gerade so befreundet waren, hat Hens sicher die Kosten größtenteils übernommen. Aber auch davor und danach unternimmt Peter ja (allein) solche Reisen, und da habe ich mich hier und da schon gefragt, ob man als Reinigungskraft soviel verdienen kann, dass das reicht. Aber ist auch völlig egal, dafür ist es ja schließlich ein Buch – da sollte man vielleicht auch nicht immer alles hinterfragen 😉
Das klingt – trotz der von euch (in den Kommentaren) angesprochenen Kritikpunkte wirklich nett. ich pack das Buch mal auf die Bibliotheksmerkliste, damit ich daran denke, wenn ich mal wieder einen Roman lesen will, der nicht zu meinen üblichen Genres gehört. 🙂
Kennst du denn „Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek“? Das Buch ist ja vom gleichen Autor. Das ist auch schon seit Jahren auf meiner Wunschliste.
Nope, das kenne ich nicht. Ich lese Autoren inzwischen wirklich selten (seitdem ich kaum noch High Fantasy lese und selbst da greife ich eher zu Autorinnen) und das scheint keine Art von Geschichte zu sein, die ich von mir aus entdecken würde.
Ah, okay. Ich achte bei der Auswahl gar nicht darauf, ob es von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde. Ich lass mich da mehr vom Klappentext und dem Cover leiten.
Bewusst habe ich da auch sehr, sehr lange Zeit nicht drauf geachtet. Mir fiel nur irgendwann auf, dass ich die inovatieren und ansprechenderen Geschichten eher bei Autorinnen fand, während ich bei Autoren oft nach dem Lesen des Klappentextes das Buch weglegte mit dem Gedanken, dass das alles klingt, als ob da jemand den selben Einheitsbrei schon wieder aufwärmen würde. 😉 Inzwischen gibt es wirklich nur noch wenige Autoren, die ich wirklich gern lese, während ich ständig neue Autorinnen für mich entdecke.