Es ist ziemlich ruhig geworden auf meinem Blog. Ich hoffe sehr, dass sich das bald wieder etwas ändert. Woran das liegt? Der Alltag hat mich wieder – konkreter: der Schulalltag. Und der soll ja so normal wie möglich weitergehen – trotz Corona! Natürlich wünsche ich mir das auch. Ich mag meinen Beruf. Ich mag den Trubel und das Leben dort. Ich mag herausfordernde Situationen. Vor den Sommerferien lief alles auf Sparflamme: Nur halbe Klassen, alle mit Abstand, nur zwei Tage in der Woche Schule. Das war auch nicht schön.
„Bitte setz auch du deine Maske richtig auf!“
Nach den Sommerferien ist alles anders und fast wieder wie vor Corona: Die Klassenzimmer sind voll, alle Schüler sind da. Der Unterricht wird so gut es geht komplett erteilt. Eine Kleinigkeit ist allerdings anders: Es gilt die Maskenpflicht (meiner Meinunung nach notwendig bei vollen Schulen). Pro Tag sage ich etwa 20-50 Mal zu auf den Fluren laufenden Schülern: „Bitte setz‘ deine Maske richtig auf. Wenn du sie unter der Nase trägst, nützt sie nichts.“, „Ja, auch du musst eine Maske tragen.“, „Wo ist deine Maske, du trägst gerade gar keine.“ Was das Ganze aber wirklich schwierig macht, sind die Temperaturen: In der ersten Schulwoche waren es morgens um 9:00 Uhr 31°C in meinem Klassenraum. Wie man den Schülern Masken-, Trink- und Esspausen ermöglicht, wird übrigens „großzügig“ der Kreativität der Schulen überlassen.
Warum ich meinen Job trotzdem gerne mache …
Die ersten Schulwochen waren also wirklich anstrengend: Es gab viel zu organisieren, viel zu ermahnen. Es war heiß, es war anstrengend. Und trotzdem habe ich in der letzten Woche Sätze gehört wie „Frau J., ich schwöre, da können Sie sogar meine Oma fragen: Sie sind die einzige Lehrerin, über die ich zu Hause rede.“ oder „Danke für Ihre Unterstützung, Frau J.!“ und – an einer anderen Schule, an der ich wegen eines Gutachtens war – „Sie sind eine sehr nette Dame!“ 😀 Und immer wieder merke ich: So ein Feedback tut so gut. Es lässt mich gerne zur Arbeit und beschwingt wieder nach Hause fahren.
… und wie ich neuerdings zwischendurch zur Ruhe komme.
In einem meiner letzten Beiträge habe ich ja schon erwähnt, dass der Herzensmann und ich darüber nachdenken, regelmäßig zum Bogenschießen zu gehen. Das haben wir tatsächlich umgesetzt. Der Herzensmann hat sich einen wunderschönen Jagdlangbogen aus Holz gekauft (und sieht damit unglaublich gut aus). Ich würde auch gerne irgendwann mal einen Langbogen oder zumindest einen Hybridbogen haben, die gibt es aber häufig nur mit einem Zuggewicht, das für mich aktuell noch zu viel ist.
Also habe ich mir bei einem sehr netten Bogenhändler hier bei uns in der Nähe einen dreiteiligen Recurvebogen geliehen, bei dem ich immer dann, wenn ich ein bisschen mehr Muskulatur im Rücken aufgebaut habe, die Wurfarme austauschen kann. Ausgestattet mit unseren Bögen, Köchern, Pfeilen, Arm- und Fingerschutz (ja, man braucht unglaublich viel Zubehör) waren wir jetzt schon zwei Mal auf dem Schießplatz. Mir macht das weiterhin unglaublich Spaß und ich komme innerlich gut zur Ruhe!
Als Lehrerin wird man derzeit ganz schön (zusätzlich) gefordert. Meine Schwester, die Volksschullehrerin ist, würde sich übrigens in Österreich auch Maskenpflicht in den Schulen wünschen.
Aber super, wenn man auch immer wieder positive Rückmeldungen bekommt. Es gibt einfach nichts motivierenderes!
Ja, diese Zusatzbelastung merkt man tatsächlich auch jetzt schon allen Kollegen an.
Die Volksschule ist bei euch das, was bei uns die Grundschule ist, oder? Also die ersten vier Schuljahre?
Ich kann verstehen, dass sich deine Schwester auch eine Maskenpflicht wünscht. Ich bin echt gespannt, wie der Herbst da so sein wird. Vor allem, weil jetzt – richtigerweise – kranke Kollegen auch früher zu Hause bleiben und der Vertretungsaufwand immens steigt.
Hach, dein neues Layout ist so schön. Auch das der Texte!!
Und das Foto mit dem Teddybär ist super 😀
Ich hoffe, dass dich der Alltag nicht zu sehr stresst und die (neuen) Coronavorschriften etwas Ruhe und Sicherheit in den Schulalltag bringen.
Ich drück dich,
Nanni
Danke!!! ❤
Ich mag das Teddyfoto auch total gerne. 😀
Und: Ich drück dich zurück, Nannilein!
Uff, das klingt sehr, sehr anstrengend, aber zum Glück auch sehr erfüllend! Ich drücke die Daumen, dass es an deiner Schule zu keinem großen Ausbruch kommt und ihr alle heil durch das Schuljahr kommt, auch wenn all die Extraregeln und Vertretungsstunden sehr anstrengend sind. 🙂
Und gerade deshalb finde ich es auch wunderschön zu lesen, dass du das Bogenschießen als Ausgleich empfindest, und drücke die Daumen, dass ihr das noch lange machen könnt. (Gibt es auch einen Indoor-Schießplatz für die nassere Jahreszeit?)
Dankeschön, Konstanze! ❤
Wie geht es dir und deinen Eltern? Ich werde gleich mal auf deinen Blog gucken, ob du dort etwas dazu geschrieben hast.
Es gibt wohl im Winter auch die Möglichkeit zu zwei festen Terminen in der Halle zu schießen. Das ist für uns aber eher nicht so reizvoll – zum einen, weil wir dann zeitgebunden sind, zum anderen weil es aktuell ja auch nicht so reizvoll ist, mit mehreren Menschen in einer Halle zu sein.
Ich muss gestehen, dass ich mich von den knapp zwei Wochen bei meinen Eltern immer noch nicht richtig erholt habe. Aber immerhin ist meine Mutter aktuell gut versorgt und es besteht sogar die Chance auf Verlängerung (worauf ich wirklich hoffe, denn sie ist immer noch nicht in der Lage ohne Begleitung einige Meter am Stück zu gehen, an die Treppe in ihrem Haus ist noch lange nicht zu denken).
Ah, wenn das nur zwei feste Termine sind, wird es bestimmt jedes Mal sehr voll – da würde ich an eurer Stelle dann wohl auch lieber aufs Bogenschießen verzichten. Hoffen wir mal, dass es noch lange genug trocken genug ist, dass ihr noch einige Wochen lang draußen schießen könnt. 🙂