Manchmal ist es doch schön, Dinge durch die Augen von jemand anderen betrachten zu können. Dass Kapuzinerkresse toll ist, ist mir bewusst. Wie toll sie eigentlich ist, hat mir neulich nochmal ein lieber Freund verdeutlicht, der zu Besuch war und aus dem Staunen gar nicht mehr raus kam.
„Die kann ja irgendwie alles!“
Stimmt – eigentlich kann Kapuzinerkresse ziemlich viel: Sie sieht wunderschön aus und blüht bei uns quasi durchgehend seit Mai. Sie ist unglaublich robust, schlängelt sich hoch und verziert durch ihre schönen Blüten sogar die langweilige Thuja-Hecke, aus der sie hier und da herauswächst. Das lockt dann auch Bienen, Hummeln und andere Insekten an, die hier viele Monate lang Nektar sammeln können.
Doch nicht nur die Insekten können sich hier laben, die einzelnen Bestandteile der Pflanzen sind auch für den Menschen essbar und sogar sehr gesund: 2013 wurde die Kapuzinerkresse zur Arzneipflanze des Jahres ernannt. Sie enthält viel Vitamin C und die Inhaltsstoffe (Senfölglykoside) sollen eine gute Wirkung gegen Pilze, Viren und Bakterien haben und somit ähnlich wie ein Antibiotikum wirken. Ich muss mich hierbei auf verschiedene Angaben im Internet verlassen, mehr kann ich selbst dazu nicht sagen. Was ich aber sicher weiß: Blätter und Blüten sind wirklich lecker und können gut in Salaten und zur Verzierung von Speisen genutzt werden.
Auch die Samen der Kapuzinerkresse sind essbar. Sie sind etwas scharf. In Essig, Salz und Öl eingelegt soll man sie wie Kapern essen können. Wir möchten sie im nächsten Jahr fein mahlen und zum Würzen, möglicherweise als Pfefferersatz, nutzen. Mal gucken, ob das klappt. Wir haben auf jeden Fall schon fleißig gesammelt und getrocknet. Bei meinem Pfefferbedarf sollte ich aber vielleicht später nochmal rausgehen und 2-3 weitere Gläser sammeln. 😉
Die Kresse ist wirklich wunderhübsch und lecker! Oft habe ich sie noch nicht gegessen, aber ich träume immer noch von dem griechischem Restaurant, in dem wir nach unserer Hochzeit gegessen habe, und die sehr leckere Gerichte mit Kapuzinerkresse auf der Speisekarte hatten. 🙂
Ihr habt keinen Balkon oder so, oder? Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass die auch wunderbar in kleinen Blumenkästen kommt und du ernten könntest.
Der Grieche hört sich aber auch wirklich besonders an. Total schön! Das kenne ich so aus Restaurants auch gar nicht.
Leider kein Balkon und die Fensterbretter wären zwar breit genug für einen kleinen Kasten, aber da wir in einer Windschneise wohnen, wäre mir das etwas zu gefährlich ohne eine stabile Anbringung – und die ist nicht möglich, ohne die Denkmalschutzauflagen zu verletzen.
Ach schade! Ich finde ja immer das Blumenkästen vor den Fenster alles ein bisschen schöner machen. 😀
Ich bin gerade auch ENDLICH dazu gekommen, die vertrockneten Sommerpflanzen durch Herbst-/Winterblümchen zu ersetzen und bin total glücklich damit.
Sehr interessant! Ich hatte dieses Jahr auch an zwei Stellen im Garten Kapuzinerkresse gesät, allerdings nur, weil ich sie mit den gemusterten Blättern und den verschiedenfarbigen Blüten so hübsch fand. Was sie sonst noch alles kann, wusste ich tatsächlich noch nicht. Umso mehr gute Gründe, sie nächstes Jahr wieder auszusäen. 🙂
So ging es uns im ersten Jahr auch. Das war noch in der Wohnung. Dieses Jahr nutzen wir sie dann richtig aus. 🙂
Wir müssen übrigens nächste Jahr nicht wieder neu aussäen, das macht die Kapuzinerkresse sehr großzügig für uns. 😀