Was für eine verrückte Woche. 😀 Ich weiß nicht, ob ich schon jemals so viel Schnee gesehen habe. Hier in Ostwestfalen ist sooo viel runtergekommen, dass sich das Leben so anfühlt, als hätte die Natur kurz mal die Pausentaste gedrückt (wie ein lieber Freund so passend sagte).
Manchmal zwischendurch hat mich der ganze Schnee gestört. Unser Leben ist sowieso schon eingeschränkt durch die (notwendigen) Corona-Regeln. Nun waren wir auch noch komplett zugeschneit, unsere Straße wurde erst nach fünf Tagen geräumt. Der Bewegungsradius wurde auf alles zu Fuß erreichbare begrenzt. Und trotzdem: Diese Woche hat mir so viele tolle kleine Begebenheiten gebracht, dass ich ganz glücklich und dankbar bin. ❤
Szene 1: Nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag etwa 20-30 cm Schnee gefallen ist, treffen wir uns mit unseren Auffahrtnachbarn draußen zum Schneeschippen. Der Herzensmann und ich fangen unten an der Straße an, unsere lieben Nachbarn am anderen Ende der Auffahrt. Es wird gelacht, geflucht, geschippt – und die Freude, als wir uns endlich in der Mitte treffen, ist riesig.
Szene 2: Der Herzensmann und ich drehen eine Runde und stapfen durch den Schnee. In einer kleinen Privatstraße steht eine ganze Gruppe von Anwohner und schippt gemeinsam den Wendehammer und die Autos frei. Der heiße Glühwein steht auf einem Tisch bereit.
Szene 3: Ein Auto fährt sich im Schneematsch fest. Wie selbstverständlich kommen mehrere Personen, die gerade auf der Straße sind, dazu. Das Auto wird mit gemeinsamen Kräften soweit geschoben, bis es wieder selbstständig fahren kann.
Szene 4: Auf einem weiteren Spaziergang kommen wir an einer riesigen Schneebergburg vorbei, die von zwei Mädchen belagert wird. „Huiii, das ist aber eine coole Burg!“, spreche ich die beiden an. Zuerst gucken sie etwas irritiert, dann platzt die eine doch heraus: „Und wir haben vier Kinder!“. Stolz zeigt sie auf vier aufgebaute Schneekugeln.
Szene 5: Endlich. Das Räumfahrzeug kommt. Ich renne erst aufgeregt zum Fenster, dann nach draußen. Die Straße ist endlich wieder befahrbar, dafür nun spiegelglatt. Ein Nachbar nimmt sich kurzerhand die ältere Dame, die zum Spaziergang aufgebrochen war („Nein, nein, ich brauche nichts, aber die Sonne schien so schön!“), unter den Arm und begleitet sie wieder sicher nach Hause.
Das. ❤
Hach, so schön, diese herzerwärmenden Szenen im Schnee! Und noch schöner, dass du dich an solchen Momenten erfreuen kannst. 🙂
Ganz so schlimm war’s bei uns hier in Berlin zwar nicht – zumindest wurde unsere Straße alle paar Stunden mal geräumt –, aber ich weiß auch nicht, wann ich das letzte Mal so viel Schnee gesehen habe. Der Satz mit der Pausentaste ging mir auch durch den Kopf, als es den ganzen Tag durchschneite. Der Schnee macht alles so still! Und ich erfreue mich jeden Tag an der weißen Decke, unter der unser Garten liegt. Die verdorrten Blumen vom Herbst haben jetzt alle weiße Schneemützchen auf. Ich finde das wunderbar. 😀
Es war einfach ein unglaublich schönes Gefühl des Zusammenhalts. Während Corona haben mir diese Begegnungen oft gefehlt.
Stimmt, der Schnee macht es still und gerade Sonntag und Montag waren einfach viel weniger Autos unterwegs, weil die Straßen noch nicht gut befahrbar waren. Das war wirklich toll.
Wow, soviel Schnee! Ich bin ein bisschen neidisch. In Wien hatten wir bis auf einmal ein kleines Schnee-Intermezzo wie immer keinen, obwohl es derzeit echt kalt ist.
Aber trotzdem gut, dass eure Straße jetzt wieder frei ist.
Ja, es ist schon beeindruckend. Gestern sind wir nochmal kurz weiter in die Natur gefahren und die verschneiten und vereisten Bäume und Büsche sind schon besonders wunderschön. Die Bilder dazu möchte ich hier auch auf jeden Fall noch zeigen.
Ein bisschen neidisch bin ich bei all deinen Schneeerlebnissen, denn uns ging es wie Neyasha, es gab einfach keinen nennenswerten Schnee. Diese kleinen zwischenmenschlichen Momente, die solch ein extremes Wetter mit sich bringt, sind wunderbar – schön, dass du die mit deiner Nachbarschaft genießen konntest. 🙂
Ja, absolut! Und ich konnte ein paar zwischenmenschliche Kontakte auftanken und meinen Speicher mit diesen schönen Momenten füllen.
Wir achten ja schon recht diszipliniert auf die Coronabeschränkungen. Ein negativer Nebeneffekt ist dabei leider auch ein etwas beklemmendes Gefühl beim Zusammentreffen mit anderen Menschen. Das ist (zum Glück) mal absolut in den Hintergrund gerückt.