Toni ist eine Weltenbummlerin – überall und nirgends zu Hause. Sie arbeitet gerade als Surflehrerin in Costa Rica, als ihr Vater sie anruft: „Kommst du bald mal wieder nach Hause?“ Ihr Vater? Der ruft eigentlich nie an … Und obwohl sich alles in Toni sträubt, wieder nach Hause zu fahren, macht sie sich doch auf den Weg zum Hof ihrer Eltern. Von Costa Rica nach Nordfriesland. Von der Leichtigkeit der Fremde zurück zu ihrer Vergangenheit.
„Ganz langsam schob sich die Sonne über die Sandhügel. Malte den Strand wieder weiß, den Himmel rosa, das Meer blau. Wie schön es hier ist, dachte ich. So ein besonderes Fleckchen Erde.“ (S. 333)
Ich weiß nicht, wie die Autorin es schafft, aber ihre Bücher fesseln und bewegen mich direkt von Anfang an. Was sich bei anderen Autor*innen möglicherweise kitschig und/oder vorhersehbar lesen würde, geht bei Meike Werkmeister tief unter die Haut, berührt und macht immer etwas mit dem Leser. Viel mehr möchte ich gar nicht über das Buch sagen, denn das ist eigentlich schon das Wichtigste: Die Autorin schreibt unfassbar nah – nah am Leser, nah an den Gefühlen, nah an ihren Figuren. Wie auch schon in ihren anderen Büchern mag ich es, wie Meike Werkmeister die wichtigen Themen im Leben miteinander verknüpft und im Gleichgewicht hält: Familie, Freundschaften, Liebe – und vor allem: die Suche nach sich selbst.
„Niemand sollte verantwortlich sein für das Glück eines anderen.“ (S. 235)
„Der Wind singt unser Lied“ ist das dritte Buch, das ich von der Autorin lese. Es knüpft zeitlich an „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ und „Über dem Meer tanzt das Licht“ an. Obwohl alle Bücher eigenständige Handlungen und Hauptcharaktere haben, sollte man sie am besten dennoch in der passenden Reihenfolge lesen.
Ein Kommentar zu „[Bücher] „Der Wind singt unser Lied“ von Meike Werkmeister“