Carcassonne ist absolut kein neues Spiel. Es stammt aus dem Jahr 2000 und wurde 2001 zum Spiel des Jahres gewählt. Irgendwie war es immer wieder in aller Munde und mit unzähligen Erweiterungen scheint das Spiel auch absolut erfolgreich zu sein. Ich kannte es bisher noch nicht, obwohl der Herzensmann es mit in die Ehe gebracht hat – als Mitgift quasi. 😉
Neulich haben wir das Spiel nun das erste Mal gespielt und ich bin wirklich begeistert. Die Regeln (von diesem Basisspiel) sind einfach und schnell verstanden. Die Aktionen an sich sind simpel und das gesamte Spiel ist schnell aufgebaut und gespielt. Ich mag ja Spiele, die in ihrer Einfachheit eher komplex sind. Meiner Meinung nach gehört Carcassonne zu solchen Spielen.
Die Spielplättchen, die verschiedene Landschaftsmerkmale (Wege, Wiesen, Klöster oder Städte) anzeigen, werden gemischt und abwechselnd verdeckt gezogen. Wer ein Plättchen zieht, muss dieses passend an ein bereits gelegten Plättchen anlegen. Nun können zum Beispiel Wege, Städte, Wiesen oder Klöster für sich beansprucht werden, um damit Punkte zu generieren. Ich bin ja mehr der „Oh, da sieht das schön aus. Das möchte ich machen!“-Typ, während mein Mann mehr nach dem Prinzip „Ich habe alle 23 Möglichkeiten durchdacht, die verschiedenen Punktewahrscheinlichkeiten sorgfältig abgewogen und entscheide mich für diese Variante“ spielt. Trotzdem kam es bisher noch nicht zu unfassbar langen Wartezeit für mich.
Ich mag es sehr, dass Carcassonne eine Mischung aus Taktik und Glück darstellt. Es ist natürlich Zufall, welches Spielplättchen gezogen wird. Entscheidend ist dann, wie man die Plättchen verwertet und ob man alle verschiedenen Möglichkeiten des Legens im Blick hat. Dabei kann man eher auf den schnellen und kurzfristigen Erfolg setzen oder langfristiger planen. Ich bin mir sicher, dass dieses Spiel demnächst häufiger auf den Tisch kommen wird. Und wer weiß: Vielleicht zieht ja auch mal die eine oder andere Erweiterung bei uns ein. 🙂
Carcassonne ist seit Jahren eines meiner Lieblingsspiele. Wie schön, dass du es jetzt auch entdeckt hast! 🙂
Ich kenne ein paar Erweiterungen, aber mein Favorit ist „Händler und Baumeister“. Die mag ich so sehr, dass sie bei mir schon seit einer Weile dauerhaft ins Standardspiel hineingemischt ist.
Ah, super! Dann merke ich mir die Erweiterung auf jeden Fall mal. Leider mag mein Mann den sehr kompetetiven Charakter nicht so gerne. Man spielt ja schon sehr gegeneinander. Das ist nicht so seins. Es gibt ja auch kompetetive Spiele, bei denen doch jeder eher für sich spielt und am Ende dann die Punkte verglichen werden.
Hm, interessant, ich hatte eigentlich immer den Eindruck, dass Carcassonne gerade ein Spiel ist, bei dem alle gemütlich ihre Städte und Straßen vor sich hinbauen und man dementsprechend eher für sich spielt. Ich mag nämlich allzu kompetetive Spiele auch nicht so gern.
Wir haben „Carcassonne“ auch immer gern gespielt und so einige von den Erweiterungen im Haus – nur die 2-Personen-Variante, die … äh … 2003 oder so erschien, hatte uns damals nicht so gut gefallen.
Ob das Spiel kompetiv ist, hängt meiner Erfahrung nach sehr von den Spielern ab. In der Regeln spielen wir „Carcassonne“ mit Leuten, die entspannt spielen und für alle das optimale Ergebnis haben willen. Was dann sehr kommunikativ und lustig ist. Aber wir hatten auch schon Leute in unseren Spielrunden, die das ganze bitterernst genommen haben – und ich muss zugeben, dass das deutlich weniger Spaß macht.
Neyasha und Konstanze, meine Antwort passt zu euch beiden.
Wir sind dann eher die bitterernst Leute und schon sehr ehrgeizig. Wir versuchen schon die bestmögliche Punktzahl zu bekommen, indem wir dem anderen das Vollenden von Burgen erschweren oder versuchen, noch irgendwie mit in eine fremde Burg oder auf einen fremden Weg zu kommen. Und die Wiesen sind hart umkämpft. 😀
Wir versuchen auch die bestmögliche Punktzahl zu bekommen, aber eben ohne das Spiel für andere Leute zu erschweren oder Hindernisse in den Weg zu bauen. Wobei unsere „Beratungsgespräche“ vor jedem Zug schon nicht selbstlos sind, was aber auch jedem Mitspieler bewusst ist. So bekommt die Person, die „beraten“ wird, alle Optionen aufgezeigt und wenn das bedeutet, dass jemand anderes von dem Zug profitiert, dann muss das ja nichts Schlechtes sein. 🙂
Mein Mann und ich haben dank unserer Unterhaltung hier überlegt, ob man das Spiel vielleicht etwas weniger kompetetiv machen könnte, wenn man es ähnlich wie „Take It Easy“ spielen würde. Beide haben die gleichen Plättchen zur Verfügung, die nach und nach gezogen werden und man muss sich entscheiden, wo man dann anlegt.
Wobei ich sagen muss, dass für mich dieses sehr Kompetetive und das Klauen der Punkte auch den Reiz der Spiels ausmacht.
Ich hab tatsächlich bei Carcassonne noch nie versucht, anderen etwas zu erschweren oder bei anderen Städten oder Wegen „mitzunaschen“. Insofern ist es verständlich, dass ich es nicht als kompetetives Spiel wahrgenommen habe. Nur die hart umkämpften Wiesen kommen mir bekannt vor. *gg*
Aber ich habe allgemein bei Spielen kein Interesse daran anderen Punkte zu klauen, ich möchte immer nur selbst möglichst viele erreichen. Wenn ich dann ausnahmsweise mal mit Leuten spiele, die sehr kompetetiv spielen, bin ich immer völlig überrumpelt und schockiert. 😉
Okay, wir könnten dann vermutlich nur kooperative zusammen spielen! 😀
Wenn ich spiele, dann gebe ich schon alles, um am Ende zu gewinnen. 😉
Es ist ganz interessant, wie unterschiedlich die Zugangsweisen zu Spielen sein können. Ich habe darüber neulich mit meiner Nichte geredet: Mein Ziel ist es vor allem immer, dass mein „Plan“ aufgeht, also z.B. dass ich bei „Zug und Zug“ alle Strecken bauen kann, bei „Carcassonne“ Städte fertigstelle, bei „Elfenland“ alle Steinchen einsammle, etc. Wenn alles gut läuft und mein Plan aufgeht, habe ich ein befriedigendes Spielerlebnis, egal ob ich am Ende gewinne. Wenn mein Plan nicht aufgeht, ich aber dennoch gewinne, weil es bei allen anderen noch schlechter lief, empfinde ich das dennoch als frustrierend und habe wenig Freude an meinem Sieg. Und letzteres ist natürlich eher der Fall bei einer sehr kompetetiven Spielweise.
Früher habe ich tatsächlich mit zwei Freunden, die hier einen sehr anderen Zugang als ich haben, fast nur kooperative Spiele gespielt. *gg*
Ich hab gerade am Wochenende nochmal mit meinem Mann über deinen Kommentar hier gesprochen und gesagt, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann, nicht so extrem kompetetiv zu spielen. Er brachte dann aber das recht passende Beispiel, dass ich bei Kartograph zum Beispiel oft meine geometrischen Formen so platziere, dass sie ein schönes Muster ergeben oder möglichst lückenlos aneinander grenzen und dabei dann auch die Punkte zweitrangig sind. Also: Ich kann dich da doch ein bisschen verstehen. 😀
Carcassone mag ich auch sehr gerne, einfach weil die Spielfläche ja jedes Mal anders aussieht, wird dann definitiv nicht langweilig. Und ich finde es sist ein Spiel, dass man tatsächlich auch gut zu zweit spielen kann. Ein oder zwei Erweiterungen haben wir auch, bisher hab ich mich noch nicht an mehr rangetraut, damit es nicht doch irgendwann zu komplex wird?
Ja, da stimme ich dir total zu. Durch die immer neue Spielfläche hat es einen recht hohen Wiederspielfaktor.
Welche Erweiterungen habt ihr? Ich kenn das aber auch, dass ich oft mit dem Grundspiel ganz zufrieden bin. Aber gerade bei Spielen, die sehr häufig auf den Tisch kommen, freu ich mich dann manchmal auch über ein bisschen frischen Wind.